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Ziemlich beste Freunde


Gestern habe ich einen Film angeschaut – angeblich und wahrscheinlich die beste französische Filmkomödie Frankreichs im Jahr 2012- „Ziemlich beste Freunde“  ! Ich will hier nicht die Handlung wiedergeben , das kopiere ich zum Schluß einfach mal rein, ich möchte eher kurz auf zwei Aspekte ansprechen, die ich in diesem Film sehr interessant fand :  Mitleid ! (ist doch nur 1 Aspekt ?? )

Behinderte Menschen wollen kein Mitleid, den leiden tun sie ja schon genug , sondern Sie wollen, daß man Sie vollwertig in die „normale“ Welt integriert, ich habe das einmal erlebt als Kind, ein bekanntes Kind mit Down Syndrom , ich begegnete ihm , wie man allen Kindern begegnet , mit Zuvorkommenheit und mit Vorurteilen ( gehandicaped ) und er sagte zu mir : „Ich brauche dein Mitleid nicht !“ . Das war doch ziemlich prägend, so prägend dass ich bei diesem Thema immer wieder aufhorche , später habe ich mit meinen Kindern mal einen Spielbauernhof besucht und dort unseren Urlaub verbracht ; was wir zuvor nicht wussten , derselbe Bauernhof wurde auch als Erholungsort gebucht von Einrichtungen, die vor allem Menschen mit Down -syndrom betreuen. Natürlich begegnet man sich da zwangsläufig , bei der Kletterwand kam es dann zum ersten Treffen und was haben wir gelacht. Letztendlich saßen wir am Abend dann zusammen am Lagerfeuer (20-30 Leute )  und haben gesungen und alle haben davon profitiert, ich habe gelernt , daß da soviel mehr Mensch und Talent dahintersteckt, als mancheiner  vermutet  und die Gruppe , die eigentlich doch vielfach nur isoliert dasteht, (man kann es doch nicht anders sagen !) , freute sich über unsere Anwesenheit. Eine Rose namens Rose , bat plötzlich um Ruhe und hat uns dann ein Lied gesungen:

Ihre Betreuer sagten nachher nur, Rose sage eigentlich nie sehr viel , da wären auch sie sehr überrascht gewesen, daß Sie so aus sich raus ging  !

Arme Menschen brauchen auch kein Mitleid, denn so bleiben sie ja was sie eigentlich schon sind, nämlich arm. Arme Menschen brauchen auch eine Chance , wenn man Ihnen keine Chance gibt aus ihrem Kreislauf auszubrechen, dann findet sich auch keine Gelegenheit zu lernen, von Almosen wird niemand  geistig reicher sondern nur temporär materiell. Deswegen verstehe ich unsere Bildungspolitik manchmal nicht so recht, man wundert sich warum die Kluft zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderdriftet und erhebt Gebühren für Bildung und Ausbildung und trifft dabei genau diejenigen, die es am meisten bräuchten. Hilfe zur Selbsthilfe , eigentlich ein Begriff aus der Entwicklungshilfe , aber warum wendet das niemand bei uns an,  in den sogenannten Industriestaaten ? Tut man doch , sagen viele, aber sind wir doch mal ehrlich, das was wir tun, ist nur die erste Stufe der Pyramide füttern.

 

In dem Film kommt diese Thematik klar zum Tragen, außerdem habe ich noch nie soviel gelacht ,vieleicht der Grund des Erfolges , ernste Themen mal völlig unbefangen zu betrachten, macht euch selber ein Bild !

Handlung: Philippe (FRANÇOIS CLUZET) führt das perfekte Leben. Er ist reich, adlig, gebildet und hat eine Heerschar von Hausangestellten — aber ohne Hilfe geht nichts! Philippe ist vom Hals an abwärts gelähmt. Eines Tages taucht Driss (OMAR SY), ein junger Mann, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, in Philippes geordnetem Leben auf.

Driss will eigentlich nur einen Bewerbungsstempel für seine Arbeitslosenunterstützung und auf den ersten Blick eignet sich das charmante Großmaul aus der Vorstadt auch überhaupt nicht für den Job als Pfleger. Doch seine unbekümmerte, freche Art macht Philippe neugierig.

Spontan engagiert er Driss und gibt ihm zwei Wochen Zeit, sich zu bewähren. Aber passen Mozart und Earth, Wind & Fire, Poesie und derbe Sprüche, feiner Zwirn und Kapuzenshirts wirklich zusammen? Und warum benutzt Philippe eigentlich nie den großartigen Maserati, der abgedeckt auf dem Innenhof steht? Es ist der Beginn einer verrückten und wunderbaren Freundschaft, die Philippe und Driss für immer verändern wird…